Einsamkeit und ihre Folgen 

Warum sie krank macht und wie Du ihr begegnen kannst

Verloren fühlen muss nicht sein 

Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit fühlen sich viele Menschen einsam. Während andere ihre Zeit mit Familie und Freunden verbringen, wird die eigene Isolation besonders spürbar. Doch Einsamkeit ist nicht nur ein belastendes Gefühl – sie kann langfristig krank machen. Und das quer durch alle Altersgruppen. Erfahre hier, was hinter Einsamkeit steckt, wer besonders gefährdet ist und welche Rolle soziale Medien spielen.


Was bedeutet Einsamkeit eigentlich? Ganz wichtig: Einsamkeit und Alleinsein sind zwei grundverschiedene Dinge. Manche Menschen schätzen es, allein zu sein und Zeit für sich zu haben – und das ist völlig in Ordnung so. Umgekehrt kannst du dich auch einsam fühlen, wenn Du viele Kontakte hast – zum Beispiel, wenn emotionale Nähe fehlt. Heißt: Ein kleines soziales Umfeld bedeutet nicht automatisch, dass du einsam bist. Entscheidend ist vielmehr dein persönliches Empfinden: Fühlst du dich nicht ausreichend in ein soziales Netz eingebunden, entsteht Einsamkeit. 

Daher gilt: Ein (zeitweiliger) Rückzug, um Kraft zu tanken, ist gesund und nicht gleichzusetzen mit Einsamkeit. Dauerhafte, ungewollte Isolation dagegen wirkt wie ein innerer Schmerz, der sich stark auf Körper und Psyche auswirken kann.

Einsamkeit kann krank machen 

In der Medizin gilt: Einsamkeit ist keine Krankheit, aber sie kann krank machen. Anhaltende Einsamkeit setzt den Körper nämlich unter Stress – seelisch und körperlich. Studien zeigen, dass sich daraus eine Vielzahl von Problemen entwickeln kann: 

  • Schlafstörungen und Depressionen,
  • Demenzen, Angst- und Zwangsstörungen,
  • geschwächtes Immunsystem und erhöhte Infektanfälligkeit,
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche oder Schlaganfälle,
  • höheres Risiko für Diabetes mellitus.

Menschen, die dauerhaft einsam sind, sterben statistisch sogar früher. Zudem kann Einsamkeit eine Folge bestehender Erkrankungen sein: Wer schlecht hört oder sieht, in der Mobilität eingeschränkt ist oder psychisch erkrankt, zieht sich schneller aus dem sozialen Leben zurück.


Wer ist besonders gefährdet? 

Einsamkeit kann jede Altersgruppe betreffen. Typische Auslöser sind Lebensereignisse wie:

  • Trennung oder Tod eines Partners,
  • Umzüge oder lange Krankheitsphasen,
  • soziale Isolation in Krisenzeiten wie während der Corona-Pandemie.

Besonders betroffen sind Menschen ab 85 Jahren, die allein leben, gesundheitlich eingeschränkt sind oder Partner und enge Freunde verloren haben. Aber auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene litten in den letzten Jahren verstärkt unter Einsamkeit – die Kontaktbeschränkungen haben dies deutlich verschärft.

Soziale Medien: Chance oder Risiko? 

Digitale Kommunikation kann helfen – aber sie ist kein Ersatz für echte Nähe.

  • Für ältere Erwachsene können soziale Medien eine Möglichkeit sein, Kontakt zu halten und Einsamkeit zu lindern.
  • Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sieht es anders aus: Wer täglich über eine Stunde in sozialen Medien verbringt, fühlt sich oft isolierter. 
    Der Grund: permanentes Vergleichen, Angst etwas zu verpassen und das Gefühl, nicht zu genügen. 

Echte menschliche Nähe, persönliche Begegnungen und die Arbeit an der eigenen inneren Einstellung bleiben daher entscheidend, um Einsamkeit zu überwinden.

Einsamkeit zu erkennen, ernst zu nehmen und aktiv gegenzusteuern – ob durch soziale Kontakte, professionelle Hilfe oder eine positive innere Haltung – ist der wichtigste Schritt zu mehr Wohlbefinden.

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Quellen:

  • Schultheis D. Einsamkeit. Psychotherapie im Dialog 2022; 23(04): 16 – 17. doi:10.1055/a-1711–8507

  • Mund M, Buecker S. Die Entwicklung von Einsamkeit über die Lebensspanne. Psychotherapie im Dialog 2022; 23(04): 18 – 21. doi:10.1055/a-1711–8142

  • Holtbernd T. Einsamkeit – eine psychologische Perspektive. Psychotherapie im Dialog 2022; 23(04): 33 – 36. doi:10.1055/a-1843–6671

  • Seibold H. Einsamkeit und Isolation als Probleme des Alterns. In: Köther I, Hrsg. Altenpflege. 4. Auflage, 1. zu den Inhalten des PSGII aktualisierter Nachdruck. Stuttgart: Thieme; 2016. doi:10.1055/b-004–129593

  • Matzat J, Kochbeck M. Selbsthilfe trifft Einsamkeit. Psychotherapie im Dialog 2022; 23(04): 64 – 67. doi:10.1055/a-1799–0648

  • Krieger T, Seewer N, Skoko A. Chronische Einsamkeit – mehr als ein Symptom einer Depression. Psychotherapie im Dialog 2021; 22(03): 59 – 63. doi:10.1055/a-1215–1677

  • Baarck, J et al., Loneliness in the EU. Insights from surveys and online media data, EUR 30765 EN, Publications Office of the European Union, Luxembourg, 2021, ISBN 978–92–76–40246–6, doi:10.2760/28343, JRC125873. publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC125873

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